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Wer in Nordfriesland lebt, wĂ€chst damit auf. Alle anderen dĂŒrfen hier Urlaub machen, um es zu erleben: BarfuĂ durchs Watt. Nicht nur, dass unser Wattboden höchste Wellness fĂŒr die FĂŒĂe bietet - Ihr bekommt beim Wattwandern schlieĂlich eine kostenlose Fussmassage, inklusive Peeling und Schlickpackung, wofĂŒr andere viel, viel Geld in Kurhotels bezahlen. đ
Man entdeckt auch so viel Spannendes: Da huschen kleine Krabben durch die Priele, ĂŒberall liegen Muscheln in bunten Farben und Formen. Möwen kreisen ĂŒber den blanken Meeresboden und suchen nach den Verursachern der kleinen, kringeligen SandhĂ€ufchen - den WattwĂŒrmern.
Wisst Ihr eigentlich, dass unser Nationalpark Wattenmeer mit all seiner Vielfalt einzigartig auf der ganzen Welt ist? Nichtmal die Amerikaner, die sonst ziemlich alles haben, haben so ein Wattenmeer mit solch extremen Gezeiten, wie wir. Nirgendwo kann man zweimal tĂ€glich so ĂŒber den Meeresboden spazieren wie bei uns in Nordfriesland.đŠ
Und wenn man so ĂŒber den blanken Meeresboden spaziert, sich die frische Brise um die Nase wehen lĂ€sst und die NaturschĂ€tze entdeckt, die das Meer bei Ebbe preisgibt, findet man auch eine ganz bestimmte Pflanze, die irgendwie wie ein Mix aus Spargel und winzigen TannenbĂ€umchen aussieht: Queller. Die kleine jodhaltige Mineralstoffbombe aus dem Meer kann man essen und sie schmeckt richtig gut. Ich mag Queller am liebsten mit Tomaten und SchafskĂ€se als Salat. Aber es lĂ€sst sich auch einiges anderes damit anstellen. Ich habe mal wieder erfolgreich experimentiert und das nicht nur mit Queller.
Bei uns auf Eiderstedt gibt es die Friesische SchafskĂ€serei. Da wird - logischerweise - die gute Milch unserer Deichschafe verarbeitet zu köstlichem KĂ€se. đ Und was die Griechen können, das können die Nordfriesen auch: Friesaki ist die geniale Eiderstedter Antwort auf griechischen Feta - und der ist richtig lecker. Pur oder im Salat oder gegrillt oder ... oder ... oder wie in meinem gelungenen Experiment: Mit Queller gemeinsam eingebacken in knusprigen Brötchen. Am besten ofenwarm genieĂen, da braucht man eigentlich nix mehr dazu ... auĂer vielleicht ein StĂŒckchen frische Witzworter Sauerrahmbutter und dazu ein paar frisch gepulte Krabben.đŠ
Ganz ehrlich: Mehr Nordfriesland in einem Brötchen geht fast nicht. Und deshalb können diese Brötchen nicht einfach nur Brötchen heiĂen. Ich finde der passende Name fĂŒr diese herzhaften, luftig-lockeren KnusperstĂŒcke ist: KĂŒsten-Krustis.
Zwei kleine Tipps: Wer nicht das GlĂŒck hat, an der NordseekĂŒste zu leben und den Queller frisch bekommen, erhĂ€lt ihn auch auĂerhalb der nordfriesischen Grenzen in gut sortierten FischgeschĂ€ften. Sogar im Schwarzwald habe ich ihn schon entdeckt. Im Norddeutschen Watt steht der Queller unter Naturschutz und darf nicht gepflĂŒckt werden. Aber wie gesagt, in FisxhgeschĂ€ften gibt's ihn zu kaufen.
Mancherorts wird Queller unter dem Namen "Meerspargel" gehandelt. Verwendet werden nur die hellen Triebspitzen.
Um den köstlichen Friesaki zu genieĂen, mĂŒsst Ihr allerdings tatsĂ€chlich Urlaub bei uns machen. Ersatzweise (auch lecker, aber eben nicht nordfriesisch) könnt Ihr Feta verwenden.
So, Ihr Lieben und nu gibt's ganz schnell das Rezept, wie immer nach dem KĂŒstencookie-Motto: Nich' lang schnacken - einfach backen!
KĂŒsten-Krustis
(Ergibt ca. 6 - 8 StĂŒck)
Zutaten:
400 ml Wasser, lauwarm
1 Pck. Trockenhefe
1 Tl Zucker
200 Gramm Roggenmehl
350 Gramm Dinkelmehl 630
2 EĂl Rapsöl
2 Tl Meersalz
100 g Friesaki (alternativ Feta), klein gewĂŒrfelt
1 handvoll Queller, gewaschen und fein geschnitten
Mehl zum BestÀuben
Zutaten:
Hefe und Zucker im lauwarmen Wasser auflösen. 10 Minuten ruhen lassen.
Alle weiteren Zutaten hinzugeben und zu einem glatten Teig kneten.
1 - 2 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen. Queller und Friesaki (oder Feta) unterkneten und nochmals eine Stunde gehen lassen, bis der Teig wieder doppelte GröĂe erlangt hat.Vor dem Backen ca. 30 Minuten bei Raumtemperatur gehen lassen.
Den Backofen auf 250°C Ober/Unter-Hitze vorheizen. Eine kleine feuerfeste Schale mit Wasser in den Backofen stellen, damit Wasserdampf entsteht. Dadurch bekommen die KĂŒsten-Krustis ihre schöne, knusprige Kruste.
Mit einem groĂen Löffel oder einer Teigkarte tennisballgroĂe Portionen vom Teig abstechen (ca. 6-8 StĂŒck) und auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen.
Leicht mit Mehl bestÀuben und im vorgeheizten Backofen zunÀchst 15 Minuten bei 250°C backen, dann die Temperatur reduzieren und 5-7 Minuten bei 220°C goldgelb zu Ende. Klopftest machen: Klopft auf die Unterseite eines Krustis. Wenn es hohl klingt, sind sie gar.
Mindestens 20 Minuten abkĂŒhlen lassen. Mit Butter und (nach Belieben) Krabben servieren.
Guten Appetit! đ
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