Meine Interpretation des Brotes aus "Herr der Ringe"
Knusprig und dünn, ähnlich wie Waffeln, außen hellbraun und innen die Farbe von Sahne und es stärkt Leib und Seele: Lembas, das magische Brot der Elben. Das elbische Wort "Lembas" bedeutet übersetzt "Wegbrot".
Eingewickelt in die heilbringenden Blätter des Mallornbaumes, hielt sich das Lembas mehrere Wochen frisch und war das ideale Reiseproviant für den langen Weg, den die Gefährten um den Hobbit Frodo vor sich hatten.
"Ein kleiner Bissen füllt den Magen eines ausgewachsenen Mannes." (Legolas in "Herr der Ringe" von J.R.R. Tolkien)
Das Brot wurde nur von ausgewählten Elbenfrauen gebacken und das Rezept ist so streng geheim, dass es auch nur von einer zur anderen Elbenbäckerin überliefert wurde.
Hm, das ist jetzt aber doof. Zu gerne möchte ich doch bei meinem Filmabend auch einmal Lembas essen und auf dem tollen Mittelerde-Brett servieren, das ich von meinem Bruder zu Weihnachten bekommen habe. Da mein Bruder mich ja kennt, hat er auch gleich ein Rezept gesucht und mit dazu gepackt, was selbstverständlich gleich getestet wurde. Sehr lecker, aber noch nicht ganz so, wie ich mir das Lembas vorstelle. Also experimentiere ich mal wieder ein wenig. Hafermehl gibt eine angenehme Weichheit im Aroma. Es lässt das Brot "runder" schmecken. Honig bringt die leichte Süße, die ichmir für Lembas vorstelle. Anis und Koriander unterstreichen die Süße und sorgen für den Hauch von Elbenmagie im Geschmack.
Ein Tipp zum Hafermehl: Das könnt Ihr ganz einfach selbst herstellen, indem Ihr Haferflocken im Moxer oder einer elektrischen Kaffeemühle fein mahlt. 30 Sekunden reichen schon. Das funktioniert sogar in einem hohen Gefäß mit einem Pürierstab.
Das fertige Ergebnis kommt meiner Vorstellung tatsächlich noch etwas näher und deshalb überliefere ich es Euch sehr gerne, wie immer ganz nach dem Küstencookie-Motto: Nich' lang schnacken - einfach backen!
Und noch ein Tipp: Mangels Mallornbäumen in unserer Welt (die gibt es eben nur in Mittelerde), kann man für eine stilecht Verpackung des Lembas auch Bananenblätter nehmen, oder Ihr bastelt Euch die Blätter aus Pergamentpapier. Eine tolle Vorlage dafür gibt's hier: https://images.app.goo.gl/pof7KTKUPCu7Jyjo9
Lembas
Das braucht Ihr für 9 - 10 Brote:
100 g Hafermehl (siehe Tipp im Text oben)
100 g Dinkelmehl, Type 630 (alternativ Weizenmehl 550
10 g frische Hefe oder 1 Tl Trockenhefe
1 Prise Salz
1/4 Tl Anis, gemahlen
1 Messerspitze Koriander, gemahlen
30 g weiche Butter, zimmerwarm
30 g heller Honig
125 ml Vollmilch, lauwarm
Außerdem:
etwas Wasser zum bepinseln
So geht's:
Die Hefe mit dem Honig in der Milch anrühren und ca. 10 Minuten quellen lassen.
Trockene Zutaten (Mehle, Salz, Gewürze) in einer mittelgroßen Schüssel mischen.
Butter, Hefemilch und trockene Zutaten zugeben und alles zu einem glatten Teig verarbeiten.
Den Teig so lange kneten, bis er sich als glatte Kugel vom Schüsselrand löst.
Mit einem feuchten Geschirrtuch abdecken und gut 2 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen, bis das Volumen sich deutlich vergrößert hat.
Den Teig auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche ca. 2 - 3 mm dick ausrollen und in Quadrate (etwa 10 x 10cm) schneiden.
Die Teigquadrate mit ein bis zwei Fingerbreite auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen, mit etwas Wasser bestreichen und von Ecke zu Ecke tief einschneiden, aber nicht durchschneiden.
Nochmals 20 - 30 Minuten gehen lassen.
In der Zwischenzeit den Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Das Lembas nach der Gehzeit im vorgeheizten Backofen 15 - 18 Minuten goldgelb und knusprig backen.
Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
Und noch ein Tipp: Mein Lembas ist auch prima für Lehm-, Pizza- und Steinbacköfen geeignet und lässt sich sogar als Fladenbrot in einer Grillpfanne oder auf der Grillplatte backen. Für letzteres werden die Brote vorbereitet wie in den Schritten 1 - 6 beschrieben. Die fertig geschnittenen Quadrate ebenfalls nochmal 20 - 30 Minuten gehen lassen und dann in der heißen Pfanne oder auf der Feuerplatte ohne Fett von beiden Seiten jeweils 2 - 3 Minuten lang gebraten. Dabei ab und zu wenden, damit nichts verbrennt.
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