Sommerregen ist schön - wenn er einmalig und von kurzer Dauer ist. Kurz bevor es regnet ist die Luft meist drĂŒckend und schwĂŒl. Man sehnt sich regelrecht nach einer Erfrischung. Und dann kommt er: der Sommerregen. Warme, weiche Tropfen, die die Luft klĂ€ren und in den man einfach tanzen möchte und sich erfrischen. Ich liebe Sommerregen, wie gesagt, wenn er von kurzer Dauer ist und warm. âïžđŠ
Der Sommer dieses Jahr legte nicht unbedingt einen glanzvollen Start hin. Es regnete zwar, aber es war auch kalt bei uns im Norden. Da mochte man nicht tanzen - zumal der Regen tagelang nicht aufzuhören schien. Nach gefĂŒhlt ewigen Tagen voller Regen kam pĂŒnktlich zum letzten Wochenende endlich die Sonne und blieb auch ein wenig. Das hieĂ fĂŒr mich: Ab in den Garten und all das erledigen, was die Zeit davor liegen geblieben war. Und es hieĂ: Ernten. Die schwarzen Johannisbeeren glĂ€nzten mir zwischen den grĂŒnen BlĂ€ttern im Strauch reif entgegen. đ
Also schnappte ich mir eine groĂe SchĂŒssel und los ging's. Nicht lange und die SchĂŒssel war voll. Okay, hole ich eben noch eine SchĂŒssel. WĂ€hrend ich in Erinnerungen an meine Oma und ihre schwarzen Johannisbeeren auf unserem Acker so vor mich hinpflĂŒckte, war auch diese SchĂŒssel bald voll gepflĂŒckt. Und es hingen immer noch eine Menge Beeren am Strauch. Also, noch eine SchĂŒssel, noch eine Runde liebevolle Gedanken an Oma und endlich waren alle schwarzen Johannisbeeren gepflĂŒckt. Drei SchĂŒsseln voller Johannisbeeren sind schon eine Menge. Das richtig groĂe Staunen kam erst beim Abwiegen. Fast 6 Kilo (!) konnte ich ernten und das von nur einem einzigen Strauch! Da bekommt das sprichwörtliche "Schwarzsehen" eine vollkommen andere Bedeutung. Das reicht fĂŒr leckeren Saft, Marmelade und fĂŒr Köstliches aus dem Backofen, wie diese leckeren Cassis-Schnecken mit Streuseln aus meinem heutigen Rezept. Mit denen wird aus "Schwarzsehen" ein kulinarischer Lichtblick. đ
So, Ihr Lieben, damit Ihr ganz schnell die kulinarischen Lichtblicke nachbacken könnt, gibt's jetzt das Rezept, ganz nach dem KĂŒstencookie-Motto: Nich' lang schnacken - einfach backen!
Cassis-Schnecken
(ergibt ca. 16 bis 20 StĂŒck)
Zutaten:
FĂŒr den Teig:
300 g Mehl
60 g Zucker
120 ml Buttermilch
1 EĂl Zitronensaft
1 WĂŒrfel Hefe
40 g Butter, oder Margarine
1 Ei
FĂŒr die FĂŒllung:
4 EĂl brauner Zucker
250 g schwarze Johannisbeeren
3 EĂl Johannisbeerlikör (Creme de Cassis)
FĂŒr die Streusel:
200 g Weizenmehl
100 g weiche Butter
100 g brauner Zucker
1 Tl Zimt
Zubereitung:
FĂŒr den Teig Mehl, Zucker und Salz gut mischen. Die Buttermilch leicht erwĂ€rmen und die Hefe darin auflösen, zur Mehlmischung geben. Die ĂŒbrigen Zutaten fĂŒr den Teig zugeben und zu einem glatten Teig verarbeiten. An einem warmen Ort zwei Stunden oder bei Zimmertemperatur ĂŒber Nacht gehen lassen.
FĂŒr den Belag den braunen Zucker mit dem Likör mischen. Den Teig ca. 1 cm dick auf 15 cm Breite ausrollen und gleichmĂ€Ăig mit dem Zucker-Likör-Mix bestreichen. AnschlieĂend die Johannisbeeren darauf verteilen und leicht andrĂŒcken. Den Teig von der LĂ€ngsseite her aufrollen und in 3-4 cm breite Abschnitte teilen. Die so entstandenen Schnecken in eine gefettete Backform mit ca. 1 cm Abstand setzen und nochmals kurz gehen lassen, wĂ€hrenddessen den Backofen auf 200°C (Ober- Unterhitze) vorheizen und die Streusel zubereiten. FĂŒr die Streusel alle Zutaten zu einem krĂŒmeligen Teig kneten, ĂŒber die Schnecken streuen.
Die Cassis-Schnecken zunĂ€chst bei 200°C fĂŒr 10 Minuten backen, dann den Backofen auf 180°C runterschalten und weitere 10 Minuten goldbraun backen.
AbkĂŒhlen lassen und am besten lauwarm genieĂen.
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