Eigentlich zog es mich bislang urlaubsmäßig immer nach Amerika oder auf die griechischen Inseln. Aber wenn im späten Frühjahr meine ersten Rosen beginnen zu blühen, gehen meine Gedanken auf die britischen Inseln. Zu gerne würde ich einmal eine Gartentour durch England machen. Mich faszinieren Englische Gärten mit ihrer üppigen Blütenpracht, der Duft blühender Rosen, die alten Schlösser und reetgedeckten Landhäuser. 🌹
Am liebsten würde ich dann in einem traditionellen Bed & Breakfast übernachten. Und bevor ich einen wunderschönen Tag in einem Pub ausklingen lasse, würde ich pünktlich um 17:00 Uhr mit abgespreiztem kleinen Finger, ganz elegant wie die Queen persönlich, zur Teatime Tee mit Milch trinken und dazu ein Gurkensandwich und die beliebten Scones genießen.
Traditionell wird zu den Scones "Clotted Cream" (auf deutsch: geronnene Sahne) gereicht. Die Übersetzung hört sich nicht so wirklich appetitlich an, aber keine Sorge, Clotted Cream ist lecker und schmeckt ähnlich wie eine Mischung aus einem sehr milden Frischkäse, Butter und Sahne. Diesen Brotaufstrich selbst herzustellen, ist aber sehr zeitaufwändig und ich habe es selbst noch nicht getestet. Deshalb greife ich heute mal auf Mascarpone zurück, der kommt der Clotted Cream am nächsten.
Die königliche Art, Scones zu essen, besteht übrigens darin, sie entweder mit einem Messer zu aufzuschneiden oder auseinander zu brechen, erst die Clotted Cream und dann Marmelade aufzutragen oder einen der leckersten Aufstriche, die ich je gegessen habe. 👑
Lemon Curd, oder die heutige Variante: Orange Curd. Diese wunderbar fruchtige Creme ist einfach "very delicious" und wird in England nicht nur zu Scones gereicht, sondern gerne auch für Kuchen und Torten verwendet.
Die britische Küche ist ja nicht wirklich für kulinarische Hochgenüsse bekannt - bei mir löst so manches eher britischen Humor aus. Aber glaubt mir: Scones und Orange Curd sind zum Niederknien lecker - ein absolutes "Must-Have"! Die Queen wäre jedenfalls very amused, da bin ich sicher. 😋
Probiert es aus. Hier kommen die Rezepte, ganz nach dem Küstencookie-Motto: Nich' lang schnacken - einfach backen!
Scones and Orange Curd
(Ergibt 8 - 9 Stück)
Scones
Zutaten:
230 g Mehl
1 Prise Salz
30 g Zucker
1 Pck. Backpulver
60 g kalte Butter
150 ml Milch
Zum Bestreichen:
1 Eigelb + 3 Eßl Milch
Zubereitung:
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Mehl, Backpulver, Zucker und Salz in einer Schüssel gut mischen, eine Mulde in der Mehlmischung formen, Milch in die Mulde gießen. Butter in kleinen Stückchen zugeben. Rasch zu einem glatten Teig kneten und etwa 2 cm dick auf einer bemehlten Fläche ausrollen. Scones mit einem Glas ausstechen. Eigelb mit den 3 Esslöffeln Milch vermischen und die Scones damit bestreichen. Im vorgeheizten Backofen bei 180°C etwa 15 - 20 Minuten goldgelb backen, bis die Scones aufgegangen sind.
Orange Curd (einfaches Rezept)
(Ergibt ca. ein Einmachglas von 200 ml)
Zutaten:
4 Eßl Butterschmalz
4 Eßl Orangensaft
Abrieb einer Bio-Orange
4 Eßl Honig
2 Eigelb
Zubereitung:
Butterschmalz bei schwacher Hitze schmelzen lassen, vom Herd nehmen und Orangensaft, Orangenschale und Honig unterrühren und gut mischen. Eigelb hinzufügen und bei schwacher Hitze wieder verquirlen, bis die Masse dicker wird. Den Orange Curd durch ein feines Sieb streichen und in ein passendes Einmachglas abfüllen und sofort verschließen. Abkühlen lassen und im Kühlschrank aufbewahren.
Zum Schluss noch zwei Tipps:
Ungeöffnet ist Euer Orange Curd etwa 2 - 3 Wochen lang haltbar, geöffnet etwa eine Woche.
Wenn Ihr auch mal Lemon Curd ausprobieren wollt, ersetzt einfach den Orangensaft und den Orangenabrieb entsprechend durch Zitronensaft und Zitronenabrieb.
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